Basisausstattung für Tauchanfänger

All you need is...

Für das Gerätetauchen mit einem Drucklufttauchgerät (englisch: SCUBA = Self Contained Underwater Breathing Apparatus) sind eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen nötig:

  • eine Grundausrüstung (Tauchermaske, Schnorchel, Geräteflossen)
  • eine Tarierweste auch bekannt als Jacket oder BCD ( Bouyancy Control Device)  
  • ein Atemregler (englisch: Regulator)
  • ein Tauchcomputer
  • ein Neoprenanzug
  • ein Paar Füßlinge / Neoprenschuhe
  • eine Tauchflasche
  • ein Bleigurt (sofern das Blei nicht in der Tarierweste integriert ist)
  • mehrere Bleigewichte
  • sowie je nach Tauchgang weitere Gegenstände (Signalboje, Taucherlampe, Kompass, Handschuhe etc.)

Fast immer können sämtliche Gegenstände beim Tauchanbieter (gegen entsprechendes Entgelt) ausgeliehen werden. Die Tauchflasche sowie das Blei ist standardmäßig bei gebuchten Tauchpaketen enthalten. 

Aus mehreren Gründen rate ich allerdings davon ab, sich noch vor dem ersten Tauchgang, eine Komplettausrüstung zuzulegen:

  1. mangelnde Erfahrung welches Produkt für dich und deine Zwecke am Besten passt
  2. Budget: eine Komplettausrüstung insb. mit Atemregler und Tarierweste kann mehrere Tausend Euro kosten
  3. Aufwand und Kosten durch das Gepäck bei Flugreisen

Der Erwerb einer Basisaustattung ist bereits vor deinem ersten Tauschschein sinnvoll. Diese umfasst aus meiner Sicht:

1. Tauchermaske

Jedes Gesicht hat eine individuelle Form. Eine gut sitzende und abdichtende Maske ist entscheidend für ein sicheres und angenehmes Taucherlebnis. Die Optik und der Preis der Maske sollte zweitrangig sein. Ich habe schon günstige Modelle getragen mit einer für mich guten Passform und teure Modelle, die zumindest für mich, das Geld nicht wert waren. Masken mit durchsichtigem Gummi lassen mehr Licht von der Seite hinein. Ich persönlich favorisiere daher Masken mit schwarzem Gummi für eine fokussiertere Sicht. Lass' dich in einem Fachgeschäft beraten!

 

2. Tauchcomputer (TC)

Es gibt eine Vielzahl an Tauchcomputern und jeder ist anders. Wichtig ist daher, dass du deinen Tauchcomputer richtig lesen und bedienen kannst. Der Tauchlehrer bzw. Guide kennt dein Modell eventuell nicht und/oder hat keine Zeit dir die Funktionen vor dem Sprung ins Wasser noch einmal zu erklären. Als eines der zentralen Komponenten deiner Sicherheit empfehle ich dir gleich zu Beginn zumindest ein günstiges Modell zu erwerben und den Umgang damit zu erlernen. Zudem kostet das Ausleihen eines TC häufig 5 Euro oder mehr pro Tag, sodass sich ein Kauf schnell rentiert.

Beispiel: Mares Puck Pro Plus oder Suunto Zoop Novo

 

3. Füßlinge/Neoprenschuhe

Anders als bei vielen anderen Ratgebern gehören Füßlinge bzw. Neoprenschuhe aus meiner Sicht ebenfalls zur Basisausstattung eines Tauchanfängers. Einige Tauchzentren verleihen für den OWD-Tauchkurs oder sogar für normale Tauchgänge nur Schwimm- bzw. Schnorchelflossen (Flossen in die man Barfuß oder mit Neoprensocken geht) statt Geräteflossen für die Neoprenschuhe notwendig sind. Ja, auch mit diesen "Schwimmbadflossen" ist Tauchen möglich. Allerdings ist der Unterschied insbesondere bei Strömung erheblich, sodass von Beginn an Geräteflossen die bessere Wahl sind. Beim Kauf dergleichen ist auf die Größe der Neoprenschuhe sowie das Zusammenspiel mit dem jeweiligen Flossenmodell zu achten.

Beispiel: Mares Classic NG 5mm

 

4. Geräteflossen (Tauchflossen)

Flossen, die immer mit Neoprenschuhen getragen werden, heißen Geräte- bzw. Tauchflossen. Sie sind hinten offen und mit einem Fersenband-System z. B. Bungee Strap oder Spring Strap ausgestattet. Bitte achtet auch hier auf die richtige Flossengröße unter Berücksichtigung eurer Neoprenschuhe, die Härte des Flossenblatts sowie auf das Gewicht (zwecks Reisen).

Beispiel für einen Allrounder: Mares Avanti Quattro + mit Bungee Straps 

 

5. Signalboje (SMB = Surface Marker Bouy)

Das Setzen einer Signalboje gehört zur Grundausbildung eines Tauchers. Sie dient dazu z. B. dem eigenen bzw. anderen Booten zu signalisieren, dass sich Tauchen unter Wasser befinden. Durch die Länge und Signalfarbe der Boje lassen sich Taucher leichter wieder finden. Zusätzlich kann eine Boje auch für zusätzlichen Auftrieb an der Wasseroberfläche sorgen. 

Empfehlung: geschlossene Boje mit einem Reel aus Edelstahl (30m)

 

6. Rashguard

Rashguards sind Shirts aus einem strapazierfähigen Stoff und erfüllen gleich mehrere Zwecke:

  1. Das Ausziehen eines nassen Neoprenanzugs ist mit einem Rashguard wesentlich leichter.
  2. Das Rashguard (am Besten langärmlig) dient als zusätzlicher Kälteschutz im und über Wasser.
  3. Es bietet einen Sonnenschutz (LSF 50) wenn das Briefing in der Sonne etwas länger dauert. 

Alle Gegenstände lassen sich gut in einem normeln Reisekoffer transportieren ohne das zusätzliches Sportgepäck bei einer Flugreise aufgegeben werden muss.

Tipp 1:  

Fotografiert Modell und Größe eurer Leihausrüstung (z. B. Neoprenanzug, Tarierweste), so wisst ihr später noch welcher Gegenstand in welcher Größe euch gut gefallen hat. In ein paar Monaten bei eurer nächsten Tauchreise oder im Tauchshop habt ihr es sicher wieder vergessen. Nebeneffekt: Wenn sich im Getummel mal wieder jemand euren Atemregler aus der Reinigungsstation gemopst hat, habt ihr auch gleich die Leihnummer im Tauchzentrum parat.

Tipp 2: 

Sitzen deine Neoprenschuhe zu locker und reiben an deine Ferse kann dies nach einigen Tauchgängen schmerzhaft werden. Um dies zu verhindern und den Tragekomfort zu erhöhen, ist das zusätzliche Tragen von normalen Socken oder sehr dünnen Neoprensocken im Schuh zu empfehlen.

Tipp 3:

Für den OWD-Tauchschein (OWD = Open Water Diver) ist ein Schnorchel obligatorisch. Die meisten Taucher tragen danach keinen Schnorchel mehr. 

Tipp 4:

Du bist dir nicht sicher ob du Zeit und Geld ins Tauchen investieren solltest und ob es dir überhaupt gefällt? Fast alle Tauchzentren bieten einen Schnuppertauchgang an. Hier kannst du ausprobieren, ob Tauchen dein neues Hobby wird und ob sich ein Tauchschein für dich lohnt. 

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